Sozialarbeiter Gehalt

Sozialarbeiter Gehalt

Sozialarbeiter Gehalt

Du willst Menschen helfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, Konflikte lösen und echten sozialen Wandel mitgestalten? Dann bist du im Berufsfeld Soziale Arbeit genau richtig. Doch oft taucht schon früh eine zentrale Frage auf: Wie gut verdient man eigentlich als Sozialarbeiter?

In diesem Artikel bekommst du einen umfassenden Überblick über das Gehalt in der Sozialen Arbeit – vom dualen Studium über den Berufseinstieg bis zur Führungsposition. Außerdem erfährst du, welche Faktoren Einfluss auf dein Einkommen haben und wie du dein Gehalt aktiv steigern kannst.

Einstiegsgehalt nach dem Studium: Was erwartet dich?

Der klassische Weg in die Soziale Arbeit führt über ein Bachelorstudium – entweder in Vollzeit oder dual. Nach deinem Abschluss als Sozialarbeiter/in (Bachelor of Arts) kannst du mit einem monatlichen Einstiegsgehalt zwischen 2.800 und 3.200 Euro brutto rechnen.

Arbeitest du im öffentlichen Dienst, zum Beispiel beim Jugendamt oder bei einem kommunalen Träger, wirst du nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt. Das sichert dir ein transparentes und geregeltes Gehalt.

Beispiel (TVöD-SuE, Gruppe S 11b):

  • Berufseinstieg: ca. 3.300 Euro brutto im Monat
  • Mit Berufserfahrung (nach einigen Jahren): bis zu 4.200 Euro brutto

Je nach Bundesland, Arbeitgeber und Einsatzbereich kann dein Gehalt leicht nach oben oder unten abweichen – mehr dazu weiter unten.

Duales Studium: Sozialarbeit mit Gehalt von Anfang an

Entscheidest du dich für ein duales Studium in Sozialer Arbeit, bekommst du schon während des Studiums eine monatliche Vergütung von deinem Praxispartner. Diese liegt meist in folgendem Bereich:

  • 1. Jahr: rund 1.000–1.200 Euro brutto
  • 2. Jahr: etwa 1.100–1.300 Euro
  • 3. Jahr: ungefähr 1.200–1.400 Euro

Kommunale und kirchliche Träger zahlen meist etwas besser als private Anbieter. Am besten fragst du direkt nach dem geltenden Tarifvertrag oder internen Vergütungsrichtlinien.

Welche Faktoren beeinflussen dein Gehalt als Sozialarbeiter?

Nicht alle Sozialarbeiter verdienen gleich. Dein Gehalt hängt von mehreren Faktoren ab – viele davon kannst du sogar aktiv gestalten.

1. Trägerschaft: Öffentlich, frei oder privat?

  • Öffentlicher Dienst (z. B. Jugendamt): Gilt als gut bezahlt und fair geregelt – dank Tarifvertrag (TVöD).
  • Freie Träger (z. B. AWO / Caritas): Meist orientiert an TVöD, manchmal leicht darunter.
  • Private Träger: Oft weniger Gehalt, dafür ggf. mehr Flexibilität.

2. Berufserfahrung & Weiterbildung

Mit steigender Erfahrung wächst auch dein Gehalt. Wer sich weiterbildet – etwa in Bereichen wie Traumapädagogik, Suchtberatung oder Sozialmanagement – kann bessere Positionen erreichen.

Beispiel: Sozialarbeiter mit über 5 Jahren Erfahrung und Zusatzqualifikation verdienen laut TVöD nach Entgeltgruppen S 12 oder S 14 oft bis zu 4.500 Euro brutto im Monat.

3. Einsatzgebiet

Ob Jugendhilfe, Straffälligenhilfe, Klinik oder Schule – je nach Einsatzbereich unterscheidet sich dein Einkommen. Psychiatrische Einrichtungen und Tätigkeiten mit erhöhten Anforderungen bringen meist höhere Gehälter.

4. Region und Bundesland

Wie in vielen Branchen spielt der Standort eine Rolle. In Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg verdienst du in der Regel mehr als in strukturschwächeren Regionen wie Sachsen oder Brandenburg.

Tarifverträge im Überblick: So ist dein Gehalt geregelt

Ein großer Vorteil im Beruf des Sozialarbeiters ist die oft tarifliche Bezahlung. Abhängig vom Arbeitgeber gelten unterschiedliche Tarifverträge:

  • TVöD-SuE: Für kommunale Träger wie Jugendämter
  • AVR: Kirchliche Träger wie Caritas oder Diakonie
  • TV-L: Für Sozialarbeiter an Schulen oder Hochschulen

Beispiel TVöD-SuE Entgeltgruppe S 11b (2024):

  • Stufe 1 (Berufseinstieg): ca. 3.330 Euro
  • Stufe 6 (viel Erfahrung): bis zu 4.755 Euro brutto monatlich

Diese Stufen erreichst du je nach Dauer deiner Tätigkeit automatisch – ganz ohne Gehaltsverhandlung.

Führungskräfte in der Sozialarbeit: Gehalt mit Verantwortung

Leitungskräfte in der Sozialen Arbeit haben mehr Verantwortung – auch finanziell lohnt sich das. Je nach Einrichtung, Aufgaben und Tarifvertrag steigst du in höhere Gehaltsgruppen auf.

In der Praxis bedeutet das:

  • Entgeltgruppen S 13 bis S 17: 4.500 bis über 6.000 Euro brutto monatlich
  • Mit Budgetverantwortung sind noch höhere Gehälter möglich

Zulagen, Sonderzahlungen oder Leistungsprämien sind zusätzlich möglich – je nach Position und Träger.

Freiberuflich als Sozialarbeiter: Was kannst du verdienen?

Neben einer Festanstellung ist auch eine selbstständige Tätigkeit denkbar – z. B. als:

  • Supervisor
  • Berater für soziale Einrichtungen
  • Dozent oder Seminarleiter

Je nach Spezialisierung und Aufträgen variieren die Stundensätze stark. Üblich sind 50 bis 100 Euro – in speziellen Feldern sogar mehr.

Tipp: Für erfahrene Fachkräfte mit Spezialisierung kann sich der Schritt in die Selbstständigkeit besonders lohnen.

Durchschnittliches Gehalt: Das kannst du realistischerweise erwarten

Karrierestufe Durchschnittliches Gehalt (brutto/Monat)
Duales Studium 1.000 – 1.400 €
Berufseinstieg 2.800 – 3.300 €
Mit Berufserfahrung (5+ Jahre) 3.500 – 4.500 €
Leitungsfunktion 4.500 – 6.500 €+
Selbstständig Abhängig von Aufträgen/Stundensatz

Fazit: Sozialarbeiter-Gehalt – fair, tariflich gesichert und entwicklungsfähig

Reich wird man in der Sozialarbeit vielleicht nicht – aber zufrieden? Sehr wahrscheinlich. Denn der Beruf bringt mehr mit als geregeltes Einkommen: soziale Relevanz, sinnvolle Aufgaben und bestehende Sicherheit.

Vor allem im öffentlichen Dienst profitierst du von klaren Gehaltsstufen, automatischem Aufstieg und guter Altersvorsorge. Weiterbildung, Verantwortung oder spezialisierte Tätigkeiten bieten Chancen auf höhere Gehälter.

Wenn du sinnvoll helfen willst und gleichzeitig auf finanzielle Sicherheit Wert legst, bist du in der Sozialen Arbeit gut aufgehoben.

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