Physiotherapeut Gehalt
Du spielst mit dem Gedanken, Physiotherapeut oder Physiotherapeutin zu werden? Dann willst du sicher auch wissen, was du in diesem Beruf verdienen kannst – sowohl während der Ausbildung als auch danach im Berufsalltag. Klar: Der Wunsch, Menschen zu helfen, ist oft der erste Antrieb. Aber sind wir ehrlich – das Gehalt spielt natürlich auch eine Rolle.
Hier erfährst du, wie hoch dein Verdienst als Physiotherapeut sein kann, wovon dieser abhängt und welche Möglichkeiten es gibt, dein Einkommen im Laufe deiner Karriere zu steigern.
Gehalt während der Physiotherapie-Ausbildung
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten gehört zu den schulischen Ausbildungen und dauert in der Regel drei Jahre. Bedeutet: Du bekommst nicht automatisch eine Ausbildungsvergütung – aber es gibt Unterschiede.
Vergütete Ausbildung: Öffentliche Einrichtungen
Machst du deine Ausbildung an einem öffentlichen Krankenhaus oder einer Uniklinik, kannst du Glück haben: Dort bekommst du oft eine Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVAöD oder TV-L Pflege). Die aktuellen Zahlen sehen so aus:
- 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.290 € brutto/Monat
- 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.350 € brutto/Monat
- 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.447 € brutto/Monat
Diese Zahlen können je nach Bundesland leicht variieren, geben dir aber eine gute Orientierung.
Unvergütet: Private und kirchliche Schulen
An privaten Berufsschulen sieht die Sache oft anders aus. Viele dieser Einrichtungen bieten keine Ausbildungsvergütung an – früher musstest du sogar Schulgeld zahlen. Das konnte bis zu 400 Euro im Monat kosten. Inzwischen übernehmen einige Bundesländer diese Gebühren ganz oder teilweise – ein echter Fortschritt.
Allerdings fallen zusätzliche Kosten wie Prüfungsgebühren, Lehrmaterial oder Fahrtkosten meist trotzdem an. Damit du finanziell nicht ins Straucheln kommst, kannst du Ausbildungsförderungen wie Schüler-BAföG oder einen Bildungskredit beantragen.
Gehalt nach der Ausbildung: Was du zum Berufseinstieg verdienst
Nach dem erfolgreichen Abschluss bist du staatlich anerkannte*r Physiotherapeut*in – und kannst so richtig durchstarten. Was du verdienst, hängt stark davon ab, ob du in einer tarifgebundenen Einrichtung arbeitest oder nicht.
Berufseinstieg im öffentlichen Dienst
Im öffentlichen Dienst, zum Beispiel in einer Reha-Klinik oder einem Krankenhaus, wirst du nach Tarifvertrag bezahlt. Meist steigst du als Berufsanfänger in die Entgeltgruppe 5 ein:
- 1. Berufsjahr: ca. 2.828 € brutto/Monat
- 2. Berufsjahr: ca. 3.060 € brutto/Monat
- 4. Berufsjahr: ca. 3.129 € brutto/Monat
Beim Deutschen Caritasverband (Entgeltgruppe 6b) liegt das Einstiegsgehalt sogar etwas höher – bei etwa 3.122 € brutto im Monat.
Arbeiten in privaten Praxen ohne Tarifbindung
Anders sieht es aus, wenn du in einer privaten Praxis oder bei einem Arbeitgeber ohne Tarifbindung landest. Hier fällt das Gehalt meist 10 bis 20 % geringer aus. Das bedeutet: Dein Einstiegsgehalt liegt in der Regel zwischen 2.500 und 2.700 € brutto im Monat.
Natürlich kann das regional unterschiedlich sein – große Städte zahlen oft mehr, auf dem Land liegt das Gehalt meist niedriger.
Wie entwickelt sich dein Gehalt im Laufe der Karriere?
Mit steigender Berufserfahrung, zusätzlichen Weiterbildungen oder einem Studium in der Tasche kannst du dein Gehalt als Physiotherapeut deutlich steigern.
Durchschnittsgehalt mit Berufserfahrung
Nach ein paar Jahren im Beruf verdienen viele Physiotherapeuten zwischen 3.200 und 3.800 Euro brutto im Monat. Wichtig: Spezialisierungen oder zusätzliche Qualifikationen wirken sich positiv auf deinen Verdienst aus.
Noch mehr Gehalt? Das geht!
Wenn du in eine leitende Position aufsteigst oder dich selbstständig machst, hast du die Chance auf ein noch höheres Einkommen. Als Praxisinhaber entscheidest du selbst über dein Honorar – dein Einkommen hängt dann natürlich stark vom Patientenstamm und deiner Organisation ab.
Beliebte Weiterbildungen für Physiotherapeuten
Wer sich weiterbildet, kann sich auch finanziell nach oben arbeiten. Gute Beispiele sind:
- Manuelle Therapie
- Sportphysiotherapie
- Lymphdrainage
- Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung
- Studium in Gesundheitsmanagement oder Physiotherapie (auch dual möglich)
Diese Qualifikationen ermöglichen nicht nur einen höheren Verdienst, sondern bieten dir auch spannende neue Tätigkeitsfelder.
Regionale Unterschiede beim Gehalt
Wie bei vielen Berufen gilt auch für Physiotherapeuten: Der Arbeitsort hat Einfluss aufs Gehalt. In wirtschaftsstarken Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg oder Hamburg fällt der Verdienst oft höher aus als in ostdeutschen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Thüringen.
Auch Städte haben einen Vorteil – aber Achtung: Die Lebenshaltungskosten sind dort ebenfalls höher.
Selbstständig als Physiotherapeut: Chance mit Risiko
Viele Physiotherapeuten zieht es früher oder später in die Selbstständigkeit. Der Traum von der eigenen Praxis bringt Freiheit – aber auch Verantwortung. Dein möglicher Verdienst hängt dann stark davon ab, wie gut deine Praxis läuft.
Mögliche Einnahmequellen:
- Behandlungen über Krankenkassen (nach Kassenzulassung)
- Privatleistungen (z. B. Massagen, Personal Training)
- Kooperationen mit Fitnessstudios oder Sportvereinen
Mit unternehmerischem Geschick, einem guten Netzwerk und einer gefragten Spezialisierung kannst du dein Einkommen erheblich steigern. Aber: Selbstständigkeit bedeutet auch Investitionen, Risiko und viel Organisation.
Physiotherapeut Gehalt auf einen Blick
Phase der Karriere | Bruttogehalt pro Monat |
---|---|
Ausbildung (öffentlich, 1. Jahr) | ca. 1.290 € |
Ausbildung (öffentlich, 2. Jahr) | ca. 1.350 € |
Ausbildung (öffentlich, 3. Jahr) | ca. 1.447 € |
Berufseinstieg (öffentlich) | ca. 2.800 – 3.100 € |
Berufseinstieg (privat) | ca. 2.500 – 2.700 € |
Mit Berufserfahrung | bis zu 3.800 € |
Selbstständigkeit | stark abhängig von Angebot und Auslastung |
Fazit: Lohnt sich der Beruf auch finanziell?
Wenn du Spaß an Bewegung hast, gerne mit Menschen arbeitest und medizinische Themen spannend findest, ist die Physiotherapie genau dein Ding. Zwar ist der Verdienst in der Ausbildung oft noch gering – oder gar nicht vorhanden –, aber im Berufsleben hast du gute Verdienstmöglichkeiten.
Mit Erfahrung, Spezialisierungen und vielleicht sogar einer eigenen Praxis kannst du dein Einkommen deutlich steigern. Der Beruf ist nicht nur finanziell interessant, sondern auch abwechslungsreich, gefragt und zukunftssicher.
Also: Wenn du den Menschen und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun willst – und dabei solide verdienen möchtest – könnte der Weg als Physiotherapeut genau der richtige für dich sein.