Berufskraftfahrer Gehalt

Du liebst große Fahrzeuge, willst viel unterwegs sein und suchst einen krisensicheren Job mit Perspektive? Dann ist der Berufskraftfahrer vielleicht genau dein Ding. Aber Hand aufs Herz – eine der ersten Fragen bei jeder Berufswahl ist doch: Was springt finanziell für mich raus?

In diesem Artikel schauen wir uns genau an, was du als Berufskraftfahrer verdienst – vom ersten Tag in der Ausbildung bis hin zu den Gehaltsaussichten mit Berufserfahrung und Weiterbildungen. Klar, ehrlich und auf den Punkt.

Gehalt während der Ausbildung zum Berufskraftfahrer

Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut – das heißt, du verbringst Zeit in der Berufsschule und arbeitest parallel in einem Unternehmen. Dein Azubi-Gehalt hängt davon ab, ob dein Arbeitgeber tariflich gebunden ist, in welcher Branche du lernst und in welchem Bundesland du arbeitest.

Hier ein grober Überblick über die tariflichen Bruttogehälter pro Monat (Stand 2024):

1. Ausbildungsjahr: 682 € bis 1.160 €
2. Ausbildungsjahr: 805 € bis 1.227 €
3. Ausbildungsjahr: 921 € bis 1.289 €

Ist dein Betrieb nicht tarifgebunden, steht dir mindestens der gesetzliche Ausbildungs-Mindestlohn zu – derzeit identisch mit den oben genannten Zahlen je nach Lehrjahr.

Gute Nachricht: In vielen Fällen gibt’s noch Zuschläge obendrauf – zum Beispiel für Nacht-, Schicht- oder Wochenendarbeit. Wer also flexibel ist, kann schon in der Ausbildung etwas mehr verdienen.

Was verdient ein Berufskraftfahrer nach der Ausbildung?

Einstiegsgehalt

Als frisch ausgelernter Berufskraftfahrer liegt dein durchschnittliches Einstiegsgehalt bei rund 2.800 € brutto im Monat. Aber Achtung: Das kann je nach Region, Branche und Betrieb stark schwanken.

Typische Einflussfaktoren:

Bundesland (Süd- und Westdeutschland zahlen oft besser als der Osten)
Art der Tätigkeit (z. B. Fernverkehr, Nahverkehr, Spezialtransporte)
Unternehmensgröße
Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen

Mit Erfahrung mehr verdienen

Nach ein paar Jahren im Job steigerst du dein Gehalt deutlich – bis zu 3.200 € brutto pro Monat sind gut drin. Wer sich weiterbildet oder Zusatzaufgaben übernimmt, kann sogar noch mehr rausholen.

Mit Weiterbildung zum besseren Gehalt

Du willst nicht auf der Stelle treten? Mit den richtigen Weiterbildungen kannst du nicht nur Karriere machen, sondern auch dein Gehalt als Berufskraftfahrer deutlich steigern.

1. Meister im Kraftverkehr

Diese Weiterbildung bringt dich in Führungspositionen im Fuhrparkmanagement oder in der Ausbildung. Dein möglicher Verdienst: bis zu 4.000 € brutto im Monat – manchmal sogar mehr. Dauer der Weiterbildung: 6 bis 24 Monate (Vollzeit oder berufsbegleitend).

2. Staatlich geprüfter Techniker (z. B. Kfz-Technik)

Hier wechselst du stärker in die Planung, Wartung oder Entwicklung. Ein Technikabschluss kann dein Gehalt schnell über die 3.500-€-Marke drücken – abhängig vom Einsatzgebiet.

3. Geprüfter Fachwirt für Verkehr und Logistik

Organisation, strategisches Denken, Büro statt Lenkrad – mit dieser Weiterbildung wartet ein Gehalt von rund 3.500 bis 4.000 € brutto monatlich auf dich. Die Fachwirt-Ausbildung eignet sich ideal, wenn du Verantwortung übernehmen willst.

Personenverkehr vs. Güterverkehr: Was lohnt sich mehr?

Je nach Einsatzzweck variiert dein Verdienst:

Güterverkehr: Hier verdienst du oft mehr. Warum? Längere Strecken, flexible Einsatzzeiten und mehr Zuschläge.
Personenverkehr: Meist planbarere Arbeitszeiten, zum Beispiel im Linienverkehr. Dafür aber oft ein etwas niedrigeres Gehalt.

Willst du als Busfahrer arbeiten, brauchst du meistens eine spezielle Ausbildung – etwa zur Fachkraft im Fahrbetrieb.

Gehaltsfaktoren, die du kennen solltest

Neben Ausbildung und Weiterbildungen beeinflussen noch weitere Punkte dein Einkommen als Berufskraftfahrer:

Region: In Bayern und Baden-Württemberg sind Löhne oft über dem Durchschnitt. In manchen ostdeutschen Regionen dagegen eher niedriger.
Tarifvertrag: Firmen mit Tarifbindung zahlen in der Regel besser. Außerdem: mehr Urlaubstage, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Unternehmensgröße: Große Konzerne haben oft bessere Gehaltsstrukturen und mehr Entwicklungsmöglichkeiten.
Branche: Transporte für Industrie oder Entsorger zahlen meist besser als z. B. Paketdienste.

Arbeitgeber, die fair zahlen

Du willst wissen, wo man als Berufskraftfahrer gut aufgehoben ist? Hier ein paar Top-Adressen:

REMONDIS Gruppe: Starke Ausbildungsprogramme, gute Übernahmechancen und faire Entlohnung.
DHL Group: Große Struktur, internationale Perspektive, oft mit überdurchschnittlichem Einstiegsgehalt.
DACHSER, EDEKA, Deutsche Bahn, ALBA: Diese Namen stehen für Sicherheit, geregelte Tarife und häufig attraktive Zusatzleistungen.

Tipp: Informiere dich vor der Bewerbung über Tarifbindung, Schichtmodelle und mögliche Zulagen.

Was musst du für den Job mitbringen?

Gehalt ist wichtig, klar. Aber du solltest auch wissen, ob der Beruf zu dir passt. Deine Checkliste:

Schulabschluss (Hauptschule reicht meist aus, Realschule ist Pluspunkt)
Führerschein Klasse B (für viele Ausbildungsplätze Voraussetzung)
Körperlich belastbar? Der Job kann anstrengend sein
Flexible Arbeitszeiten? Schicht- und Wochenendarbeit kommen vor
Technisches Interesse und Verantwortungsbewusstsein sind essenziell

Wenn du dann noch gerne unterwegs bist und kein Problem mit langen Fahrten hast, bringst du das ideale Profil mit.

Fazit: Lohnt sich der Beruf als Berufskraftfahrer?

Kurz gesagt: Ja, definitiv.

Auch wenn das Ausbildungsgehalt eher moderat ist, steigst du schnell mit einem soliden Einkommen ein – über 2.800 € brutto sind drin. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung oder gezielten Weiterbildungen kannst du dich auf ein Gehalt jenseits der 4.000 € brutto freuen.

Der Beruf bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch Zukunft – denn gut ausgebildete Fahrer werden dauerhaft gesucht. Wenn du also mit Leidenschaft fährst und bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, wartet ein abwechslungsreicher und gut bezahlter Beruf auf dich.

Hinweis: Alle angegebenen Gehälter sind Bruttoangaben und können regional sowie je nach Unternehmen, Branche und Berufserfahrung variieren.